Chor Cantilena der MLV Herrsching
Singen macht Spaß, Singen tut gut

Konzerte Chor Cantilena


Ein Abend voller Überraschungen


Was bitte war denn das? Der Herrschinger Chor Cantilena, die Crash-Band der Musiklehrervereinigung und Birgit Henke am Klavier machten ihr Konzert am Samstagabend im Haus der bayerischen Landwirtschaft nicht nur zu einer Hommage an das Musical „Hair“, sondern zu einem Ereignis – und zu einem unerwarteten Besuchermagneten.


Herrsching – Sicher 500 Menschen strömten am Samstag an die Rieder Straße, um das Konzert „Let the sunshine in“ vom Herrschinger Chor Cantilena und der Crash-Band im Haus der bayerischen Landwirtschaft mitzuerleben – bei freiem Eintritt. Der Saal hatte aber nur Platz für 260 Besucher. Viele verfolgten den Auftritt trotzdem – unter anderem vom Foyer aus –, viele mussten aber auch wieder gehen. Nicht bekannt ist, wie viele bereits umdrehten, weil es im weiten Umkreis keinen Parkplatz mehr gab.


Bereits mit dem ersten Ton von „Aquarius“ sprang der Funke über. Der Chor mit Mitgliedern zwischen 19 und 81 Jahren versprühte nicht nur akustisch, sondern auch visuell den Geist der 1960er- und 1970er-Jahre. Er unterschied sich auf den zweiten Blick dabei nicht wesentlich von vielen Zuschauern, die ihrerseits in wieder modischen, bunt bedruckten Hosen und mit Peace-Ketten im Publikum saßen. So vieles ähnelte jener Zeit, als das Musical entstand. Es war eine Zeit des Jugendprotestes gegen Mainstream, gegen Geschlechterrollen, gegen Krieg und gegen Rassismus. Wie aktuell diese Themen heute wieder sind, fasste Poetry-Slammerin Leni Gwinner aus Widdersberg in Worte, die sie verbindend zwischen den ausgewählten Titeln sprach. Mal ausführlicher, mal kurz wie diese: „Frieden ist ein Weg, den jeder gehen kann. Er darf klein beginnen, mit einem Lächeln zum Beispiel.“ Es klingt so einfach.


Der etwa 50-köpfige Chor unter der Leitung von Elisabeth Schmidt, die Band um Bandleader Christoph Zöller und Birgit Henke am Klavier steigerten sich von Lied zu Lied und von Solo zu Solo, angefangen bei Dennis Pfaff, dem Sänger der Crash-Band, bis zu Tenor Wolfgang Schmidt, der den Esoteriker Woof Daschund mit wunderbar ausladender Gestik und einem voluminösen „Om“ in Szene setzte. Elisabeth Schmidt griff bei den Soli nicht nur auf ihren Gatten zurück, sondern auf die ganze Familie. Alle standen mit dem Chor auf der Bühne. Die Töchter Apollonia und Magdalena rissen im Duett zu Begeisterungsstürmen hin. Elisabeth Schmidt selbst sang „Air“. Nicht zuletzt hatte die Chorleiterin diesmal auch ihren Sohn Ludwig (19) verpflichtet – selbst Sänger einer Band, der zusammen mit Dennis Pfaff die Bühne rockte und nicht nur stimmlich glänzte, sondern auch als herrlich schrille Drag-Queen.


Das Konzert unter dem Titel „Let the sunshine in“ geriet mit den Texten von früher und den Texten von Leni Gwinner nah heran ans Heute. Aus ihrem „Gespräch der Götter“ über den Menschen las sie: „Anfangs dachte ich ja, dass was schiefgegangen ist und er irgendeinen Hirnschaden hat. Aber es hat sich mit der Zeit gezeigt, dass er schon intelligent ist. Aber er kann das nicht richtig nutzen ... dabei sah es eine Zeit lang vielversprechend aus ... Was der alles erreichen könnte, wenn er einfach in Frieden leben würde und in Gerechtigkeit.“


Den unbestrittenen Höhepunkt setzte das Publikum selbst – auch für den Chor. Den Refrain von „Aquarius“ und „Let the sunhine in“, den kennt jeder, und jeder sang ihn zum großen Finale wieder und wieder auch mit. „Das war schon ergreifend“, sagte Elisabeth Schmidt. Es sorgte für Gänsehaut.


Nie hätte sie damit gerechnet, auch nicht damit, dass so viele Menschen kommen. „Eigentlich kenne ich immer alle.“ Diesmal nicht. „Das war über alle Erwartungen“, sagte sie gestern noch immer überwältig. Sonst hätte es nicht nur diesen einen Konzerttermin gegeben. Ob eine Wiederholung möglich wäre, sei sie gefragt worden: „Sehr gerne, aber nicht mehr in diesem Jahr 

Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 05.02.2024, Seite 35

Let the sunshine in, am 3.2 24 im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching  zusammen mit der Crashband und der Poetry-Slammerin Leni Gwinner  

Im Rahmen des Großen Konzerts der MLV Herrsching am 19.03.2023 um 17:00 Uhr im Veranstaltungssaal im Haus der Bayerischen Landwirtschaft brachte sich Cantilena mit einigen Beiträgen zum Thema "Zukunftsmusik" mit ein. Für Insider: Ohrenschmäuse für Musepit.....



Am 20.07.2023 gestaltete Cantilena um 20:30 Uhr vor dem Kurparkschlösschen in Herrsching sein traditionelles Sommer Open Air Konzert. Wie immer eine Hommage an das Singen und eine Einladung zum Mitsingen.


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